Durch relativ einfache, aus der traditionellen Landwirtschaft übernommene Anbautechniken kann Desertifikation vermieden werden.
Dämme und Wälle
Um die Abtragung von Bodenmaterial durch abfließendes Oberflächenwasser zu verringern, werden Stein- oder Erdwälle parallel zum Hang angelegt. Vorhandene Erosionsrinnen und Talmulden werden mit Gabionen, das sind in Drahtkörben befestigte Lateritblöcke, blockiert. Im Staubereich der Kleindämme kann sich fruchtbares Feinmaterial ablagern, auf dem dann der Anbau von Futtergräsern und Kulturpflanzen möglich ist. Außerdem wird so das Versickern des Wassers erleichtert, so daß der Grundwasserspiegel wieder steigt. Dadurch können in einem weiteren Umkreis die Bäume wieder gedeihen, und Dorfbrunnen spenden wider über längere Zeiträume Wasser.
Pflanzhügel und Pflanzdämme
Ein guter Erosionsschutz, der in weiten Teilen der Sahel-Sudanzone traditionell verbreitet ist, sind Pflanzhügel und Pflanzdämme. Auf den Feldparzellen werden mit Hilfe einer großen Hacke sorgfältig bis zu 50 Zentimeter hohen Dämme angelegt. Auf flachem Gelände schaffen die Bodenerhebungen ein künstliches Mikrorelief, das nach heftigen Regenfällen die flächenhafte Erosion hemmt.
Das Regenwasser wird zwischen den Hügeln gestaut und dringt langsam in den Boden ein. Durch die Schattenwirkung der Hügel bei schräg stehender Sonne tritt außerdem eine Verringerung der Bodentemperatur ein, was sich auf das Wachstum der Hirse günstig auswirkt. Die Hügel, die während der Anbauperiode zwischen den Hirsepflanzen beim Jäten ständig neu mit der Handhacke neu angelegt werden, enthalten viel organisches Material, da die Unkräuter untergeharkt werden.